Überzeugungen unserer Experten

Schwellenländer – Gewinner in einer fragmentierten Welt

Wie Schwellenländer von stabilem Wachstum und der „Kehrtwende“ der Fed profitieren könnten.

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Schwellenländer oder Emerging Markets (EM) sind für die Erholung der Weltwirtschaft im Jahr 2024 von entscheidender Bedeutung. Dies hängt mit drei zentralen Themen zusammen:

  1. Konjunkturzyklus: Nach einer schwachen Dynamik Ende 2023 sind die Schwellenländer stark in das Jahr 2024 gestartet. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf Exporte und eine steigende Inlandsnachfrage zurückzuführen, die durch einen weniger restriktiven wirtschaftspolitischen Maßnahmenmix unterstützt wurden.
     
  2. Einfluss der US-Geldpolitik: Wir gehen davon aus, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für EM-Zentralbanken, von denen viele bereits eine geldpolitische Lockerung eingeleitet haben, günstig bleiben. Grundsätzlich rechnen wir nicht damit, dass Maßnahmen der Fed bei der Mehrheit der EM-Zentralbanken einen Richtungswechsel auslösen könnten.
     
  3. Umsichtige fiskalische Herangehensweise: Die Schwellenländer richten ihre Haushaltspolitik neu aus. Während einige Länder ein höheres Risiko haben, dass sich ihre Haushaltsbilanz verschlechtert, machen andere Länder, wie beispielsweise Indien, Fortschritte in Richtung eines nachhaltigeren Schuldenpfades.

In Anbetracht dessen haben wir eine positive Haltung gegenüber Schwellenländeraktien, die von einem günstigen wirtschaftlichen Umfeld, einer starken Inlandsnachfrage und ihren attraktiven Bewertungen (im Vergleich zu US-Aktien) profitieren dürften.

EM-Anleihen bieten durchweg überzeugende Erträge und dürften von einer günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung profitieren. Wir achten weiterhin auf sorgfältige Auswahl mit einer leichten Tendenz zu Hochzinsländern. Die Heterogenität der Schwellenländer setzt dabei immer einen mehrdimensionalen Ansatz voraus, um Chancen und Risiken zu erkennen.

Indien

Die indische Wirtschaft dürfte weiterhin von einer robuster Nachfrage profitieren, auch einen Rückgang der Investitionen im zweiten Halbjahr erwarten wir nicht. Zudem ist es der Regierung vor allem dank einer großzügigen Dividende der indischen Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) gelungen, ihr Defizit im vergangenen Jahr stabil zu halten und sogar zu senken und Reserven für zusätzliche Ausgaben zu bilden. Die Pläne der Regierung, die Sozialausgaben zu erhöhen, gefährden daher aus unserer Sicht weder die Haushaltskonsolidierung noch die Investitionsausgaben. Da die Gesamtinflation weiterhin innerhalb der Zielmargen der RBI liegt und die Fed die Zinsen bald senken dürfte, rechnen wir damit, dass die RBI ihren konservativen Kurs beibehalten und die Zinsen möglicherweise ab Ende 2024 senken wird.

Indiens Wirtschaftswachstum dürfte weiterhin aufgrund der Binnennachfrage stark bleiben. Auch einen Rückgang der Investitionen in der zweiten Jahreshälfte erwarten wir nicht. Finanzpolitisch ist der Regierung im vergangenen Jahr gelungen, ihr Haushaltsdefizit zu halten und sogar zu senken sowie einen zusätzlichen Ausgabenpuffer aufzubauen. Dies war hauptsächlich auf eine großzügige Dividende der Reserve Bank of India (RBI) zurückzuführen.

Die Pläne der Regierung, die Sozialausgaben zu erhöhen, gefährden daher aus unserer Sicht weder die Haushaltskonsolidierung noch die Investitionsausgaben. Da die Gesamtinflation innerhalb des Zielbereichs der RBI bleibt und die Ära der Lockerung für die Fed begonnen hat, wird die RBI voraussichtlich ihre vorsichtige Haltung beibehalten. Möglicherweise beginnt sie Ende 2024 mit der ersten geldpolitischen Lockerung.

China

Das chinesische Wirtschaftswachstum hat die Erwartungen der Märkte im ersten Halbjahr 2024 übertroffen. Dennoch war diese Erholung ungleichmäßig: Die Nettoexporte stiegen deutlich, Investitionen und Konsum gingen dagegen zurück.

Mit Blick auf die nächsten Monate gehen wir davon aus, dass die jüngsten Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik chinesische Aktien stützen werden. Die Wirksamkeit der Maßnahmen bei der Bewältigung wirtschaftlicher Herausforderungen wird allerdings von der Durchsetzung einer soliden verbraucherorientierten Haushaltspolitik abhängen.

Weitere Überzeugungen unserer Experten

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Stand: 27.09.2024